Otto Zangerle
Die Anregung, eine große Chromatische Harfe zu bauen, kam von Maja Taube und André Schubert. Da wuchs in mir der Gedanke, es doch zu versuchen. Ich nahm mir viel Zeit und Mut und ging an die Arbeit, da für mich nach reiflichem Nachdenken und Überlegen die Logik der Chromatischen Bauweise wegen der symmetrischen Bespannung und vor allem ohne der herkömmlichen Mechanik sehr überzeugend war.
Auch dass ein geringerer bis kein Wartungs- und Service-Aufwand notwendig ist und die Vorstellung, dass alle Töne auch ohne Mechanik zur Verfügung stehen, ist ganz toll. Noch ein Vorteil ist, dass kein Tonabfall durch den mechanischen Tonwechsel entstehen kann.
Weil mich neue Herausforderungen immer reizen, strebte ich mit großer Spannung dem Ergebnis zu. Der erste Anlauf ist mir eigentlich (bis auf eine kleine Korrektur) gut gelungen. Mit großem Stolz habe ich meine erste chromatische Ganzton-Harfe mit 70 Carbonsaiten, von Kontra E bis cis'''' (fast 6 Oktaven) und einer Säulenhöhe von ca. 170 cm, mit einem Gewicht von ca. 15 kg in Kirschholz, beim Chromatik-Harfentreffen in Markt Wald (Klangwerkstatt) vorgeführt.
Das letzte Treffen hat Theresia Hörl ausgerichtet, wo viele interessante und nette Leute anwesend waren, die meine Harfe sehr kritisch prüften und sehr positiv beurteilten. Der Klang soll auch sehr gut sein.
Während der Bauphase wollte ich schon fast resignieren, bin jetzt aber froh, dass ich doch bis zur Fertigstellung durchgehalten habe.
Mit einem guten Harfenklang,
Euer OTTO ZANGERLE